Günter Grass - Katz und Maus
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Beschreibung
Die Geschichte des frühreifen Gymnasiasten und späteren Ritterkreuzträgers Mahlke
Inhalt:
Der Erzähler Pilenz berichtet im Rückblick von seinem Schulkameraden Mahlke und der Beziehung, die die beiden während der gemeinsamen Schulzeit verbindet. Die Handlung spielt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Danzig. Mahlke hat als Einzelkind und Halbwaise einen Hang zum Außenseitertum. Verstärkt wird seine Wahrnehmung als Sonderling durch einen auffälligen Adamsapfel, den er mit allerlei Schmuck sowohl betont als auch verdeckt.
Mahlkes Bemühungen, seine Außenseiterrolle durch besondere Leistungen und Mut zu kompensieren, zieht sich wie ein roter Faden durch die Erzählung. Dies beginnt mit sportlichen Höchstleistungen am Reck und mutigen Tauchgängen auf einem halb versunkenen Minensuchboot vor der Danziger Küste. Später richtet sich sein Interesse auf das Ritterkreuz, nachdem Mahlke während der poesiereichen Vorträge zweier Ritterkreuzträger und ehemaliger Schüler seines Gymnasiums Conradinum bemerkt, wie viel Anerkennung die deutsche Gesellschaft der Kriegsjahre soldatischen Leistungen entgegenbringt. Dies steht in einem starken Gegensatz zu seiner eigentlichen Geringschätzung militaristischen Denkens und der „Überbetonung des Soldatischen“.
Zunächst stiehlt er das Ritterkreuz eines der beiden Vortragenden. Später erwirbt er die Auszeichnung selbst als junger Panzergrenadier in den Schlachten bei Kursk und Charkow. Auf Heimaturlaub in Danzig hofft Mahlke selbst einen Vortrag vor der versammelten Schülerschaft halten zu dürfen. Seine Ziele bleiben im Unklaren. Einerseits erhofft er sich hierdurch endgültige gesellschaftliche Anerkennung, andererseits deutet er in einem Dialog mit dem Erzähler Pilenz an, ein ungeschöntes Bild der Panzerschlachten zeichnen zu wollen und damit seiner eigentlichen Verachtung des Krieges Ausdruck zu verleihen. Nachdem ihm der erwünschte Schulvortrag aufgrund des früheren Ordensdiebstahls verwehrt wird, entschließt er sich zur Desertion. Auf der Suche nach einem Versteck zur Vorbereitung seiner Flucht bittet er seinen (vermeintlichen) Freund Pilenz um Hilfe. Dieser verweigert sich jedoch lamentierend jeglicher direkter Hilfe und schlägt schließlich vor, Mahlke solle sich vorerst auf dem halbversunkenen Minensuchboot einrichten, auf dem er bei früheren Tauchgängen eine gut getarnte Funkerkabine entdeckt hatte, die „fußbodentrocken“ über dem Wasserspiegel liegt. Pilenz organisiert bei Mahlkes Tante Proviant für einige Tage, mietet ein Boot und rudert Mahlke zu dem Minensuchboot. Dort händigt er Mahlke den Proviant aus. Bevor Mahlke ins Boot abtaucht, bittet er Pilenz am Abend mit dem Ruderboot zurückzukehren, um einen vermeintlich neutralen schwedischen Dampfer zu erreichen, der derzeit vor Danzig ankert. Den Büchsenöffner, den Mahlke in der Eile an Deck vergessen hat, wirft Pilenz nach dessen Abtauchen absichtlich ins Wasser, wohl wissend, dass er Mahlkes Flucht damit sabotiert. Auch kehrt er nicht am selben Abend, sondern erst einen Tag später zurück, wobei er lediglich das Minensuchboot durch einen Feldstecher beobachtet, ohne dort ein Zeichen von Mahlke entdecken zu können. In den Wirren des Kriegsendes bleibt Mahlke nach seinem Tauchgang verschollen.